Lena && Paul

Meine Eltern waren einfach nur der Hammer, aber er schien wohl ein solches Familienleben nicht zu kennen. Besonders wohl nicht, dass eine Frau dabei war. Seine Nervosität konnte ich regelrecht spüren und musste leicht lächeln. "Die Höflichkeit können wir gerne weglassen Paul, also nenne uns einfach bei unseren Vornamen, wie wir uns auch vorgestellt haben", meinte mein Vater dann. Das war einfach typisch für ihn. Das mein Vater Arzt war, würde ich ihm erst einmal nicht erzählen. Weil ich wusste nicht, wie er darauf reagieren würde. Meine Mutter war einfach so fürsorglich und machte sich immer Sorgen. Selbst wenn ich nur gerade einmal fünf Minuten weg war. Das war ihr egal, sie hatte immer Angst um mich. Jetzt brauchte sie das aber nicht mehr zu haben, da ich einen starken Freund hatte. Dieser meinte dann auch noch, dass er mitkam und ich strahlte über das ganze Gesicht. "Meine Eltern werden dich nicht beissen, also keine Angst! Wenn es dir zu viel ist, sag es und du darfst gerne gehen, ich möchte dich nicht gegen deinen Willen bei mir behalten." Zärtlich strich ich ihm noch über die Wange und ging dann hinein. Dort kam mir sofort ein ganz bestimmter Geruch in die Nase. Wieso hatte meine Mutter Lasagne gekocht? Das gab es doch nur, wenn wir irgendetwas feierten und was sollten wir denn jetzt feiern? "Mum? Wieso hast du ausgerechnet Lasagne gekocht?", fragte ich sie deshalb und sie kam nur grinsend auf mich zugelaufen. "Dein Vater meinte, dass es wohl etwas zu feiern gibt, wenn du so lange nicht nach Hause kommst und daher dachte ich, ich koche eine Lasagne. Ihr habt bestimmt Hunger und wenn nicht, dann esst einfach ein wenig, mir zuliebe", erklärte sie und ich schüttelte nur den Kopf. Ihr konnte ich nie widersprechen und auch nein, konnte ich nicht sagen. Deshalb setzte ich mich an den Tisch und sah, dass meine Mutter mir gegenüber sass. Wieso denn das? Sie sass doch immer neben mir, doch der Platz neben mir war für Paul und dieser sollte ich dort auch setzen.

Mein Dad musterte mich ganz genau und ich kam mir vor, als würde ich von einem Gerät durchleuchtet werden. "Es ist nichts geschehen", beruhigte ich ihn dann. Leicht verdrehte ich meine Augen und lächelte meinen Freund an. Meine Mum schöpfte uns dann heraus und ich ass eigentlich nur, weil sie es wollte. Aber wenn es Lasagne gab, dann hatte ich auch immer Hunger. Das war einfach so und daran konnte ich einfach nichts ändern. Ich gab Paul noch einen Kuss bevor ich anfing zu essen. Während des Essens war es sehr still, bis mein Vater diese Stille unterbrach. "Wie habt ihr euch kennen gelernt und wieso seit ihr jetzt schon so gut befreundet? Das mit der Prägung kenne ich ja, aber ihr habt da so einige Stadiums einfach übersprungen. Zum Beispiel das von den besten Freunden ..." Er sah uns fragend an und ass dann weiter. "Dad, du bist unmöglich! Ich habe doch erzählt, dass ich mich auf den ersten Blick in einen von ihnen verliebt hatte und das war Paul und als er sich dann auch noch auf mich geprägt hatte, war die Sache komplett ..." Ich zuckte leicht mit den Achseln und dann sah ich noch zu Paul. Vielleicht hatte er noch etwas zu ergänzen. Meine Mum mischte sich in das Gespräch nicht ein, da sie damit nichts zu tun hatte. Mein Dad war auf meine Mum geprägt. Das hatten sie mir gestern, nachdem wir die Möbel gekauft hatten erzählt. Was ich so alles erfuhr, wenn ich hier lebte. Den Ort, welchen ich zuerst verflucht hatte, entwickelte sich nach und nach zu einem der besten Orte. Hier fand ich die Liebe meines Lebens. Ich konnte mir gar nicht mehr vorstellen ohne ihn zu leben, das war einfach unmöglich.

Ich lächelte die ganze Zeit über, während Paul sprach. Seine Stimme war einfach nur wunderschön und bei dieser würde ich mich immer wohl fühlen und ich würde sie auch unter 1000 anderen Stimmen immer wieder erkennen, da war ich mir so sicher wie noch niemals zuvor. Nachdem Paul fertig gesprochen hatte, nickte mein Vater leicht. "Das ist mir bewusst und auch ich hatte mich in deinem Alter geprägt. Diese wundervolle Frau ist noch heute mein ein und alles. Selbst wir hatten einige normale Phasen übersprungen. Das liegt bestimmt nur daran, dass wir einfach so wundervolle Frauen haben", meinte mein Vater dann und ich, wie meine Mutter wurden rot. Das hatte ich von ihr, dass ich immer rot wurde wenn so etwas gesagt wurde. Ich ass schliesslich noch zu Ende und nahm unter dem Tisch Pauls Hand. Meine Mutter ass fertig und übernahm dann das Zepter. "Ich wünsche mir für euch beide nur das beste und Paul, du kannst jederzeit kommen, du darfst rein und raus, wie wenn es dein eigenes Haus wäre", sagte meine Mutter und ich lächelte sie dankbar an. "Heute Abend und auch die Nacht darfst du auch hier verbringen. Ich weiss ja, wie schlimm es ist, von der Person getrennt zu sein, auf die man geprägt ist." Das war mein Vater, der dies sagte und ich wurde wieder rot. Anschliessend half ich dann meiner Mutter den Tisch abzuräumen und setzte mich danach wieder an den Tisch und nahm Pauls Hand.

Paul bestätigte nur die Aussage von meinem Vater und als er mich dann noch anlächelte und sah wie ich rot wurde, war mir das total peinlich. So einen höflichen Jungen hatte ich in New York nie getroffen, er bedankte sich bei meiner Mutter dafür, dass er sich hier wie zu Hause fühlen sollte. Was war denn daran besonderes? Aber nun gut, ich sagte nichts dazu und dann meinte mein Vater auch noch, dass er die Nacht hier verbringen konnte. Das fand ich total süss und als Paul dann meinte, dass er es nicht annehmen könne, da er mich nicht überfordern wollte, lächelte ich vor mich hin. Jedoch würde er hierbleiben, wenn ich ihn darum bat. Das müsste ich mir ganz gut überlegen. Eigentlich überhaupt nicht, aber ich half zuerst einmal meiner Mutter die Sachen wegzuräumen und hörte so nebenbei auch noch den beiden zu. Paul meinte, dass er sonst morgen wieder kommen würde, wenn ich das möchte. Immer musste ich alles wollen. Aber ich fand es auch süss von ihm, er war ein richtiger Gentleman. Meine Mutter meinte in der Küche zu mir, dass sie, wenn sie entscheiden könnte, ob er hier blieb, sagen würde, dass er für immer an ihrer Seite sein sollte. Leise lachte ich und schüttelte den Kopf. "Das ist unmöglich, er hat auch noch seine Pflichten und diesen muss er nachkommen, die kann er nicht einfach vernachlässigen weil ich das nicht möchte ..." Das wäre egoistisch und das war ich nun einmal nicht, daher würde ich es nicht tun. Als ich wieder zurück kam zum Esstisch, unterhielten sich mein Freund und mein Vater gerade über das Rudel. Es gab also zwei, davon hatte ich noch nicht einmal etwas gewusst. Sam hatte ich ja bereits kennen gelernt und dann mussten die anderen drei Quil, Embry und Jared gewesen sein und Jacob hatte ein eigenes Rudel? Das war mir gar nicht bekannt gewesen und auch mein Vater schien überrascht zu sein. "Das habe ich noch nie erlebt. In keiner von all den Geschichten die ich über den Stamm kenne, wäre mir eine bekannt, in welcher es zwei Rudel geben würde. Wie ist das denn entstanden?", fragte mein Vater interessiert und sah Paul an. Ich lächelte nur leicht und nahm seine Hand. "Bleib bitte hier", bat ich ihn dann und sah ihm in die Augen.

So genau wollte es mein Vater eigentlich gar nicht wissen, aber mir ermöglichte das einen Einblick in das Leben der Wölfe. Bald würde ich dazu gehören und da ich nicht von Pauls Seite weichen wollte, würde ich mich Sams Rudel anschliessen. Etwas mit Vampiren zu tun zu haben, käme für mich überhaupt nicht in Frage und von Jacob hätte ich das auch nie gedacht. Ihn kannte ich über ein paar Ecken. Aber auch nur flüchtig. Das alles hier war total komisch. Vampire und Wölfe. Gab es sonst noch etwas was ich hätte wissen müssen? Ich war dann aber sehr froh, als er meinte, dass er hier bleiben. Meine Augen schloss ich, als er über meine Wange strich. Das alles hier genoss ich sowieso sehr. Das es bereits sehr spät war, merkte ich gar nicht und meine Mutter kam schliesslich auch wieder zurück zum Esstisch und lächelte uns alle an. "Wir gehen jetzt schlafen und ihr solltet das auch bald mal tun, sonst werdet ihr morgen den ganzen Tag verschlafen", meinte sie und mit wir hatte sie sich und meinen Vater gemeint. Dieser nickte nur leicht und stand dann auf. "Gute Nacht", meinte er und ich gleichzeitig und lächelten uns leicht an. Das passierte uns öfters und jedes Mal war es wieder lustig. Nachdem sie in ihrem Zimmer verschwunden waren wandte ich mich Paul zu und lächelte ihn kurz an, bevor ich seine Hand nahm und mit ihm in mein Zimmer ging. "Die Möbel und einfach alles was hier drinnen steht habe ich gerade einmal seit gestern", meinte ich dann und setzte mich auch mein Bett. Da es draussen warm war, würde ich wohl nur in meinem BH und Slip schlafen. Hoffentlich würde ihn das nicht stören. Doch bevor ich mich anfing auszuziehen, setzte ich mich auf mein Bett und lächelte ihn an. "Das Bett ist gross genug für uns beide", sagte ich lächelnd.

Leicht lächelte ich, als er meinte, dass es schön aussah. "Ich musste einfach etwas Eigenes haben ... Damit ich nicht mit jedem verglichen werden kann." Meine Schuhe zog ich auch aus und liess sie einfach dort stehen. Das Paul sich dann neben mich setzte, liess die Matratze an seiner Stelle tiefer sinken als bei mir. Das war vielleicht ein Spass, denn ich sass nun darauf, als wäre ich so leicht wie eine Feder. Ich zog mir mein Top und meine Hosen aus. "Ich hoffe, es stört dich nicht, wenn ich so schlafe ... Meinetwegen darfst du auch nur in deinen Shorts schlafen, nicht dass du noch heiss hast", flüsterte ich und legte mich dann hin. Es fühlte sich beinahe so an, als wäre ich auf einem Schiff oder ich würde auf einer Wolke liegen und schweben. Die Vorstellung daran war einfach fantastisch. Meine Augen schlossen sich von alleine und ich musste aufpassen nicht einzuschlafen. Weil ich wollte noch etwas von seiner Nähe haben. Diese genoss ich nämlich sehr und war einfach nur froh ihn hier zu haben. Ein Lächeln lag auf meinen Lippen und nach ein paar Minuten öffnete ich meine Augen wieder und sah ihn an. "Ich liebe dich." Diese Worte sagte ich nicht wirklich, ich hauchte sie nur mehr. Die Decke hatte ich hochgezogen, aber nur bis zu meinem Bauchnabel. Wirklich kalt hatte ich ja nicht und wenn er neben mir liegen würde, dann hätte ich ganz bestimmt nicht mehr kalt. Sein Körper gab eine Wärme ab, die ich sehr genoss und auch genoss.

Gerade war ich etwas in Gedanken versunken und merkte gar nicht, dass er meinte, dass es ihn nicht störe, wenn ich so wenig angezogen hatte. Gerade konnte ich es nicht wirklich glauben, dass er tatsächlich hier war. Ich hielt das alles für einen Traum und bestimmt würde ich gleich aufwachen und merken, dass das alles gar nicht real war. Paul kuschelte sich schliesslich an mich und da wurde ich aus meinen Gedanken gerissen und sah ihn verliebt an. Seine Worte waren so schön zu hören und ich genoss seine Anwesenheit sehr. Seinen Kuss erwiderte ich zärtlich und seine Worte waren so wahr. Ich schlief tatsächlich beinahe ein weil ich so müde war. Da ich das aber nicht zeigen wollte, sah ich ihn kurz an und lächelte. Aber mir war bewusst, dass ich müde war und kuschelte mich dann an ihn. Meinen Kopf legte ich auf seine Brust und schloss dann meine Augen. Er strahlte eine Wärme aus, die mir unbekannt war und ich war mir sowieso überhaupt nicht sicher was hier gerade ab ging. Alles was hier geschah fühlte sich so an, als wäre es nicht echt. Ganz bestimmt würde ich gleich aufwachen und merken, dass alles nur ein Traum gewesen war. Ich schlief ein und träumte davon, dass Paul mich verlassen würde und dabei zuckte mein Körper zusammen. Seinen Körper hielt ich fest, damit das nicht wirklich geschehen konnte und Tränen kullerten meine Wange hinunter. Ich war so sehr in diesem Traum gefangen, dass ich nicht merkte, was ich in der Realität gerade machte.